Mittwoch, 12. Februar 2014

Der Rückflug

...ist jetzt doch noch eine kurze Erwähnung wert.

Die Warterei am Flughafen nervt. Mein online-checkin hat funktioniert, Pavels nicht. Er muß sich anstellen. Dafür werde ich am Gate separat aufgerufen, anscheinend müssen sie doch noch irgendwas eintragen. Der argentinische "Billigflieger" entpuppt sich als geräumig, modern, sauber. Jeder Passagier hat einen eigenen Bildschirm für das extrem umfangreiche Unterhaltungsprogramm, Kopfhörer bekommt jeder gereicht. Kopfkissen und Decke liegen ebenfalls bereit. Getränke und Essen schmecken gut. Es ist noch dunkel als wir in Panama landen. Hier steigen wir um in die deutsche Lufthansatochter Condor.

In Buenos Aires konnten sie nur den Checkin für den ersten Teil durchführen, hier müssen wir erneut einchecken. Es gibt aber keinen Schalter, wir werden direkt zum Gate geschickt, wo man uns erklärt, daß sie hier nur noch die Papiere kontrollieren. Es ist nichts weiter zu tun. Wo denn unsere Bordkarten wären. Lustig. NAch genau denen haben wir ja gefragt. Aber die können hier vor Ort ausgedruckt werden, falls der Drucker irgendwann aufwacht.
Nach erneuten drei Stunden Wartezeit und einem weiteren vergeblichen Geldtauschversuch erleben wir dann den Kulturschock: sehr enge Sitze, wenig Beinfreiheit, nur in den Mittelgängen kaum erkennbare (weil weit entfernte) Bildschirme. Entertainment? Irgendwann startet dann doch einmal ein Film, Kopfhörer kann man bei Bedarf kaufen. Der Orangensaft schmeckt künstlich, das Sandwich ist aus Pappendeckel. Nur die Crew, die ist lustig. X mal erklärt uns der Pilot, daß wir (auf diesem laut Internet nonstop-Flug) in Santo Domingo eine neue ausgeschlafene Crew bekommen und weitere Passagiere zusteigen. Die ausschließlich männlichen (und ansehnlichen) Stewards wolle uns "alle (oder fast alle) Wünsche erfüllen". Schon beim ersten Wunsch, eine Luftdüse zu haben, wie bei Copa Air) lehnt der junge Steward ab, dafür bietet mir der ausgebildete Physiotherapeut eine Massage an. Was haben die Jungs nur geraucht???

In Santo Domingo erfahren wir dann, daß auch noch aufgetankt wird. Und dann werden wir aus der Maschine geworfen. Alle müssen aussteigen und alles Gepäck mitnehmen. Mit Transferkarte werden wir entlassen. Nächste Überraschung ist der Sicherheitscheck, der in Buenos Aires sehr spartanisch und in Panama überhaupt nicht stattgefunden hat. Hier sollten wir eigentlich gar keinen mehr passieren müssen... Mehr Information erhalten wir nicht. Auf den dünn gesäten Infotafeln finden wir Gate und Abflugzeit. Über 3 Stunden! Wir finden ein Restaurant und essen zum letzten Mal amerikanisch. Es dauert sehr lange bis unser Essen kommt, Pavel wird schon nervös. Ich nicht, wir haben ja noch fast eine ganze Stunde Zeit. Zurück am Gate wundern wir uns, warum auf einmal alles leer ist? Das Personal schließt soeben die Tür - wir dürfen noch - begleitet von mahnenden Worten - durchwitschen. Dann starten wir auch schon, 20 min vor der Zeit. Unsere Plätze sind belegt, man hat nicht geglaubt, daß wir noch kommen. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Was läuft hier falsch? Irgendwann komme ich drauf: ausgerechnet in Sto Domingo rutschen wir in eine andere Zeitzone - ringsum herrscht jedoch noch Panamazeit. Und das Schlimmste: im ganzen Flughafen gab es keine Uhr! Auf allen Tafeln war nur die Planzeit angezeigt, eine aktuelle Zeit war nirgends zu sehen. Nein, wir kommen uns eher als Opfer denn als Täter vor. Werden erst unerwartet aus dem Flieger geworfen und dann durch gezielten Infomangel zurückgelassen! Wir ergeben uns in unser Schicksal, zusammengepfercht im schlecht klimatisierbaren Flieger bei miserablem Essen dahinvegetieren zu müssen. Schlafen wäre gut - aber irgendwie klappt das nicht.

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