Freitag, 7. Februar 2014

Buenos Aires - Tag 4


Noch ein Tag mit dem Touristenbus. Aber jetzt weiß ich ja, was ich mir noch genauer anschauen will. Die ganze Nacht hat es geschüttet - die Lisl würde heute sicher nicht anspringen! Auch jetzt regnet es noch - ich nehme dafür natürlich die Jacke vom Regenkombi mit (ohne Kapuze). An allen Ecken werden Regenschirme verkauft, aber dazu bin ich zu stolz.

Diesmal will ich an Haltestelle Nr 1 einsteigen. Nach langer Zeit nähert sich ein Bus, er biegt einen Block vor der Haltestelle ab. Sie wurde einfach mal verlegt - pfui! Das einfachste wird jetzt sein, zur Haltestelle 0 zu gehen. Dort muß ich auch wieder sehr lange warten, bis ein Bus kommt. Gestern war es heiß und sonnig, die meisten Busse hatten eine Plane über dem offenen Deck. Das hat zwar die Sonne, aber auch die frische Luft abgehalten. Heute sind sie schlauer, die Busse fahren heute "oben ohne"! Der Fahrer will niemanden einsteigen lassen, weil die Sitze unten alle belegt sind und oben alles naß ist. Wir bestehen aber darauf, und schließlich läßt er uns "auf eigenes Risiko" hinauf.

In dem Stadtteil, aus dem der Tango stammt, gibt es nichts zu sehen und insbesondere nichts zu hören. Nur ein netter überdachter Markt mit einigen schönen Antiquitäten. Das Künstlerviertel enttäuscht mich, keine der erwarteten Kunsthandwerke. Nur große Souvenirläden mit dem üblichen Ramsch. Das "Viertel" besteht aus 2 Straßen und ist eine reine Touristenecke. Restaurant an Restaurant. Immerhin entkomme ich hier dem Tango nicht - mit live Vorführungen zum Anlocken der Touris. Man kann sich dann (mit eigenem Foto) mit dem Tänzer oder der Tänzerin fotografieren lassen - für 5 $. Ne mein Freund, so haben wir nicht gewettet! Bei den Vorführungen halte ich mich eine ganze Zeitlang auf. Dann will ich mir noch die "Floralis Generica" aus der Nähe anschauen. Die Verbindung von Natur und Technik - müßte eigentlich genau meinen Geschmack treffen. Es ist eine riesige Blüte aus Stahl mit einer Mechanik, die sonnenabhängig die Blütenblätter öffnet und schließt. Drumherum ist ein Teich angelegt, der mit duftendem Grünzeug umrandet ist. Sehr interessant.
Aus Langeweile schaue ich mir noch 2 angeblich "tolle" Malls an, aber das ist nichts für mich - Designermöbel und Markenklamotten. Gelaufen bin ich heute auch schon genug, die Knie schmerzen. Auf dem Heimweg tue ich mir im Cafe wieder mal was Gutes

Kurzbesuch bei Arun - er schläft. Ja, er will heute abend kochen - er komm tspäter in mein Hotel (wir haben eine Küche). Und er erzählt mir, meine Walkingstöcke wären gestohlen worden. Stimmt! Inklusive meinem Campinghocker - die Sachen ware zusammengebunden und dann nur in einen Behälter gestellt. Also leicht zu klauen. Trotzdem mache ich meinem Rezeptionisten Vorwürfe, er hat schließlich behauptet, hier wäre alles sicher und er hätte die Lisl ständig im Auge! Soll ich die Lisl jetzt doch noch in eine bewachte Garage stellen? Die sind aber ganz schön teuer und vor allem haben sie am Sonntag - wenn ich umziehen will - geschlossen. Geht also nicht....

Die Verabredung mit Pavel hat auch geklappt - so treffen wir uns alle (inklusive Pavels Gastgeber Javier). Ein netter Abend mit Austausch diverser Abenteuer. Dann verabschiedet sich Arun - er bekommt heute noch eine Privat-Tango-Vorstellung. Wir drei anderen gehen noch auf einen Drink aus, aber das angebliche Nachtleben gibt es überhaupt nicht. Um 10 schließen die Lokale, die U-Bahn stellt den Betrieb ein. Was ist das bloß für eine Stadt!?

Ob meine Lisl wohl auch mal so ein Denkmal bekommt wie Don Quichotes Rosinante?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Lieber Kommentator,
wenn Du kein Konto hast oder angeben möchtest, dann wähle bitte "anonym" oder "Name/URL" (Du mußt keine URL angeben):